Donnerstag, 19. Juli 2007
Die Straße der halbnackten Wanderarbeiter
pekingsommer, 06:27h
Vor meinem Haus ist eine Baustelle. Vielleicht ist das Verhältnis damit nicht richtig beschrieben - dominant ist eigentlich die Baustelle, nicht das Haus. Sie sorgt nicht nur dafür, dass regelmäßig Baustaubwolken durch die schmale Zubringerstraße ziehen und meine weißen Schuhe nach wenigen Metern graubraun sind (meine schwarzen auch). Die Baustelle bestimmt auch das soziale Leben des ganzen Viertels. Mit ihr kamen hunderte von Wanderarbeitern - oder war das dann doch umgekehrt?
Wo der Bus sich tagsüber nur selten durch Hupen Respekt verschaffen muss, drängen sich abends immer mehr Menschen, Zweiräder, Dreiräder, Autos und LKW. Mit der Dämmerung lebt die Straße auf: Vor den Garküchen trinken Männer Bier, spielen Karten, Mahjongg oder Billard unter einer schwachen, von einem Ast baumelnden Glühbirne. Fliegende Händler breiten auf Tüchern abgewetzte Hosen, fein säuberlich geputzte und mit Zeitungspapier ausgestopfte Schuhe, Comics mit und ohne Eselsohren und hunderte von DVDs in dünnen Plastikbriefchen aus.
Auf meiner Straße herrscht Männerüberschuss. So richtig aufgefallen ist mir das erst, als sich die tatsächlichen den von mir schon länger gefühlten Temperaturen anglichen: Es ist sauheiß. Also gehen all die Mahjonggspieler, Comickäufer und Biertrinker oben ohne.
Die Frauen, die hier unterwegs sind, wohnen in der Regel auch in meinem Haus. Oder arbeiten in einem der kleinen Läden. Wie zum Beispiel meine Lieblingsnachbarin. In Dortmund würde man sagen, sie betreibt eine Trinkhalle. Meine Lieblingsnachbarin ist sie deshalb, weil sie schon beim ersten Anlauf mein hilfloses Chinesisch verstanden hat. Wenn Sie mich jetzt kommen sieht, springt sie auf, murmelt etwas, das wahrscheinlich sowas heißt wie "das Übliche" und packt mir ein paar Flaschen Wasser ab. Toll.
Das Schöne an den chinesischen Bauarbeitern ist, dass sie einen nicht blöd anquatschen, geschweige denn hinterherpfeifen. Gut, es fährt schon mal einer mit dem Fahrrad gegen einen Baum, weil er sich beim Gucken den Hals verrenkt. Aber das ist halt so, wenn man als einziger Ausländer auf einer chinesischen Baustelle wohnt.
Wo der Bus sich tagsüber nur selten durch Hupen Respekt verschaffen muss, drängen sich abends immer mehr Menschen, Zweiräder, Dreiräder, Autos und LKW. Mit der Dämmerung lebt die Straße auf: Vor den Garküchen trinken Männer Bier, spielen Karten, Mahjongg oder Billard unter einer schwachen, von einem Ast baumelnden Glühbirne. Fliegende Händler breiten auf Tüchern abgewetzte Hosen, fein säuberlich geputzte und mit Zeitungspapier ausgestopfte Schuhe, Comics mit und ohne Eselsohren und hunderte von DVDs in dünnen Plastikbriefchen aus.
Auf meiner Straße herrscht Männerüberschuss. So richtig aufgefallen ist mir das erst, als sich die tatsächlichen den von mir schon länger gefühlten Temperaturen anglichen: Es ist sauheiß. Also gehen all die Mahjonggspieler, Comickäufer und Biertrinker oben ohne.
Die Frauen, die hier unterwegs sind, wohnen in der Regel auch in meinem Haus. Oder arbeiten in einem der kleinen Läden. Wie zum Beispiel meine Lieblingsnachbarin. In Dortmund würde man sagen, sie betreibt eine Trinkhalle. Meine Lieblingsnachbarin ist sie deshalb, weil sie schon beim ersten Anlauf mein hilfloses Chinesisch verstanden hat. Wenn Sie mich jetzt kommen sieht, springt sie auf, murmelt etwas, das wahrscheinlich sowas heißt wie "das Übliche" und packt mir ein paar Flaschen Wasser ab. Toll.
Das Schöne an den chinesischen Bauarbeitern ist, dass sie einen nicht blöd anquatschen, geschweige denn hinterherpfeifen. Gut, es fährt schon mal einer mit dem Fahrrad gegen einen Baum, weil er sich beim Gucken den Hals verrenkt. Aber das ist halt so, wenn man als einziger Ausländer auf einer chinesischen Baustelle wohnt.
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sylvia cieslik,
Donnerstag, 19. Juli 2007, 12:13
Du bist so süss... ;)
...und wehe, wenn Du Dein Talent nach dem doofen Studium nicht endlich gewinnbringend einsetzt... *groll* ;))))))) Grüße!!!
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nicole scherschun,
Freitag, 20. Juli 2007, 03:50
Die Trinkhallenfrau
Wir hatten im letzten Jahr in Lagos auch so eine Lieblingsnachbarin. Sie hatte einen Laden, den wir hier wohl auch als Trinkhalle bezeichnen würden und dort haben wir meistens auch unser Wasser gekauft. Die Welt ist so klein. Habe auch ein Bild von ihr und ihrem Lädchen in meinem Blog. Überschrift: Rückblick Nigeria 2006: Verkäufer und Kirchen. (22. Juni 2007) Liebste Grüße nach Peking, die Nicole
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